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  • AutorenbildPhilipp Hessel

ETF-Sparpläne. Auf Dauer gut

Aktualisiert: 10. Feb. 2021

Das Sparbuch heißt Sparbuch, weil man es sich sparen kann. In der Nullzins-Welt sparen Sie sich arm. Ihr Geld schmilzt. Durch den Verlust an Kaufkraft bei Inflation nimmt der Wert Ihres Geldes permanent ab.

Da ist langfristiger Vermögensaufbau mit ETF-Sparplänen die weitaus sinnvollere Alternative. Sie sind die absolut richtige Entscheidung. Schließlich bringen die globalen Aktienmärkte, in die Sie mit ETFs investieren können, bei langfristiger Anlage eine reale Durchschnittsrendite (= Rendite nach Abzug der Inflation) von gut 6 Prozent pro Jahr (vor Kosten und Steuern).

Der besondere Charme von ETF-Sparplänen liegt darin, dass Sie auch dann von den Chancen an den Aktienmärkten profitieren können, wenn Sie noch nicht über größere Beträge für eine Einzelinvestition verfügen. Mit Sparraten bereits ab 25 Euro können Sie an der Entwicklung der globalen Aktienmärkte teilhaben. Die Einstiegshürden sind also denkbar niedrig.

Ein Sparplan ist nichts anderes als ein Dauerauftrag zum Kauf von ETFs. Dabei investieren Sie einen festen Geldbetrag automatisch und re­gelmäßig monatlich, quartalsweise oder halbjährlich (Sparintervall) in den vorherbestimmten ETF Ihrer Wahl. Mit dieser Vorgehensweise realisieren Sie eine Diversifikation über die Zeit.

Vorteile von ETF-Sparplänen





ETF-SPARPLÄNE: Wohlfühlaspekt bereits mit ganz kleinem Budget Sparpläne eignen sich sehr gut zum langfristigen Vermögensaufbau. Auch mit kleinen regel­mäßigen Sparraten ab 25 Euro im Monat lässt sich mit ETFs auf marktbreite Indizes ein gut diversifiziertes Portfolio auf­bauen. Mit ETFs weltweit in die Aktienmärkte zu investieren, minimiert langfristig das Anktienmarkt-Risiko und eröffnet alle Renditechancen der Geldanlage in Aktienmärkte.


ETF-SPARPLÄNE: Flexible Anpasung an jede Lebenssituation Sparpläne sind sehr flexibel. Sie räumen dem Sparer jede mögliche Freiheit ein, indem sie sich völlig flexibel an geänderte Lebenssitua­tionen anpassen lassen. Der Anleger kann jederzeit mit einem Sparplan beginnen. Die Rate des Sparplans kann verändert, d. h. aufgestockt oder verringert werden. Sparpläne können vor­übergehend pausieren, wobei die Raten für eine bestimmte oder - ebenfalls möglich - unbestimmte Zeit ausge­setzt werden. Einmal­zahlungen in einen bestehenden Sparplan werden von vielen Di­rektbanken akzeptiert. Sparpläne können jederzeit beendet werden. Dabei ist die Been­digung nicht gleichzusetzen mit einer Auszah­lung der angesparten Gelder. Die im Portfolio vorhandenen ETF-Antei­le können weiter gehalten werden. Im Übrigen kann der Anleger, wann immer es für ihn sinnvoll oder erforderlich erscheint, Anteile aus dem Depot über seine Depotbank verkaufen.

ETF-SPARPLÄNE: Sparen mit Autopilot Sparpläne können für eine positive Disziplin sorgen, die sich lang­fristig als sehr nütz­lich erweisen kann. Wenn sich der Anleger grundsätzlich für den Vermögensaufbau mit ETFs entschieden hat, gerät er nicht in Versuchung, vorübergehend Investitionen zu ver­gessen (Gründe dafür gibt es ja immer wieder). Darüber hinaus muss er keine Einzelentscheidungen in Bezug auf Einstiegszeit­punkte und Investitionsvolumen tref­fen, wenn regelmäßige Einzah­lungen erfolgen.

ETF-SPARPLÄNE: Kostengünstiger geht es kaum Die Kosten je Sparplanrate hängen we­sentlich von den Konditionen der Depot­bank ab, bei der die Spar­pläne angeboten werden. Klare Kostenvorteile existieren bei den Aktions-Angeboten, die es mittlerweile bei vielen Direktbanken gibt. Für be­stimmte Zeiträume, die über mehr als ein Jahr laufen können, werden ETF-Sparpläne bestimmter ETF-Anbieter angeboten, bei denen keinerlei Transaktionskosten beim Kauf der ETFs via Sparplan berechnet werden. In jüngster Zeit etablieren sich Broker am Markt, die dauerhaft kostenfreie Sparpläne anbieten. Aktuell zählen dazu Scalable-Broker und Trade Republic. Jenseits dieser Null-Tarife existieren zwei Gebührenmodelle. Zum einen werden bei vielen Anbietern die Gebühren in Prozent der Ansparsumme (z. B. 1,5 Prozent) berechnet. Je höher die Sparplanrate, umso höher sind demnach die Gebühren. Zum anderen gibt es Tarife, bei denen Pauschalgebühren (z. B. 1 Euro pro Ausführung) abgerechnet werden. Das hat Vorteile bei höheren Sparraten.

ETF-SPARPLÄNE: Diversifikation über die Zeit Sparpläne mit regelmäßigen Einzahlungen reduzieren die Wahrscheinlichkeit, zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt in den Aktienmarkt einzusteigen. Sie verhindern die „Pechrendite“, die sich ergeben würde, wenn Sie ausgerechnet kurz vor Beginn einer ausgeprägten Abschwungphase in den Aktienmarkt investiert hätten. Beim regelmäßigen ETF-Sparen verteilen sich die Einstiegszeitpunkte über die Zeit. Somit ergibt sich auf längere Sicht ein Durchschnittspreis für die erworbenen ETF-Anteile. Durch die Vielzahl der Sparplanausführungen entfällt jede – ohnehin aussichtslose - Entschei­dung, den richtigen Einstiegszeitpunkt zu finden, wodurch die Folgen von Ti­mingfehlern entfallen. Darin liegt die Vorteilhaftigkeit der Diversifikation über die Zeit.



Wie richte ich einen Sparplan ein?

Die mit Abstand wichtigste Entscheidung vor dem Einrichten eines Sparplans betrifft die Aus­wahl des Index, der durch den ETF abgebildet wird. Wie das funktioniert, ist auf dieser Website unter „Finanzwissen“ erläutert. Mit der Auswahl des pas­senden ETF steht dann auch die dazugehörige Wertpapierkennnummer bzw. die ISIN zur Ver­fügung. Sie steht am Anfang bei der Einrichtung eines ETF-Sparplans.

Für die Eröffnung eines Sparplans bei Ihrer Deppotbank sind im Wesentlichen diese An­gaben erforderlich:

  • Wertpapierkennnummer oder ISIN

  • Name des Sparplans: Optional kann man einen eigenen Namen ver­geben. Das kann bei mehreren Sparplänen die Zuordnung erleich­tern.

  • Sparintervall: Monatlich, alle zwei Monate ... wählbar ist nur, was der Anbieter zur Verfüg­ung stellt.

  • Ausführungstag im Intervall: wählbar nur die Tage, die der Anbie­ter zur Verfügung stellt.

  • Erster Kauftag: Bestimmt den Start.

  • Sparrate: Höhe der regelmäßigen Einzahlung, begrenzt von der Mindest- und Höchst­sparrate.

  • Dynamisierung: Kann, muss aber nicht gewählt werden. Dient vor allem dem Aus­gleich der Inflation und wird in Prozent angegeben.

  • Einzugskonto: Legt fest, von welchem Konto (Giro-, Verrech­nungs- oder Tagesgeld­konto) abgebucht werden soll.

Nutzen Sie die Vorzüge des regelmäßigen ETF-Sparens. Verzichten Sie nicht auf die Ertragskraft von breit gestreuten Aktienanlagen.

Wie es scheint, liegen ETFs als passive Anlageprodukte zunehmend im Trend. So berichtet die FAZ vom 5. Februar 2021 über hohe Abflüsse aus aktiv gemanagten Fonds bei der DWS, Tochtergesellschaft der Deutschen Bank. Im vergangenen Jahr standen Abflüssen von 9,8 Milliarden Euro bei den aktiven Fonds starke Zuwächse bei den ETFs in Höhe von über 16 Millarden Euro gegenüber.



Zum guten Schluss


Wenn Sie im Zusammenhang mit der Anlage von ETF-Sparplänen auf der Suche nach den besten Konditionen sind, helfen Ihnen ETF-Sparplan-Tests. Gerne empfehle ich hier die Websites von extra.etf und justETF. Die Testberichte und Empfehlungen lassen kaum Wünsche offen. So finden Sie die günstigsten ETF-Sparpläne und die Banken und Online-Broker, die zu Ihnen passen.

Einladung zum Exkurs


Ich lade Sie ein zu einem Exkurs. Wenn Sie Lust haben, folgen Sie mir.

Wir schauen uns an einem Beispiel an, wie Ihr Anlage-Universum aussehen könnte und anschließend berechnen wir, wie sich zu erwartenden Renditen entwickeln.

Nehmen wir an, Sie hätten sich dazu entschieden, einen Sparplan anzulegen, der mit Hilfe eines ETF regelmäßig in den global streuenden Weltindex „FTSE All-World Index“ investiert. Dann steht Ihnen aus dem Hause Vanguard der ETF mit dem Namen

Vanguard FTSE All-World UCITS ETF“ zur Verfügung. Dieser ETF hat die Wertpapierkennnummer A1JX52 und ist bei den allermeisten Online-Banken als Sparplan im Angebot.

Sie sollten sich an dieser Stelle einmal vor Augen führen, welche Reichweite die Investition

in den Weltindex tatsächlich hat.

Dazu dienen die beiden folgenden Tabellen.

Die erste Tabelle zeigt alle enthaltenen Länder ein­schließlich der Gewichtung nach Marktkapitalisierung. Die zweite Tabelle zeigt die Gewichtung nach Regionen.


Länder und deren Gewichtung im Vanguard FTSE All-World UCITS ETF


Länder Gewichtung Region

USA 55,5 % Nordamerika

Japan 8,1 % Pazifik

China 4,7 % Schwellenmärkte

Vereinigtes König­reich 4,6 % Europa

Schweiz 3,0 % Europa

Frankreich 2,9 % Europa

Deutschland 2,5 % Europa

Kanada 2,4 % Nordamerika

Australien 1,8 % Pazifik

Taiwan 1,5 % Schwellenmärkte

Korea 1,4 % Pazifik

Hongkong 1,2 % Pazifik

Niederlande 1,2 % Europa

Indien 1,0 % Schwellenmärkte

Schweden 0,8 % Europa

Italien 0,7 % Europa

Spanien 0,7 % Europa

Brasilien 0,6 % Schwellenmärkte

Dänemark 0,6 % Europa

Finnland 0,4 % Europa

Russland 0,4 % Schwellenmärkte

Singapur 0,4 % Pazifik

Südafrika 0,4 % Schwellenmärkte

Belgien 0,3 % Europa

Malaysia 0,3 % Schwellenmärkte

Saudi-Arabien 0,3 % Schwellenmärkte

Thailand 0,3 % Schwellenmärkte

Indonesien 0,2 % Schwellenmärkte

Israel 0,2 % Naher Osten

Mexiko 0,2 % Schwellenmärkte

Norwegen 0,2 % Europa

Sonstige Länder 0,2 % —

Chile 0,1 % Schwellenmärkte

Irland 0,1 % Europa

Kuwait 0,1 % Sonstige Länder

Neuseeland 0,1 % Pazifik

Philippinen 0,1 % Schwellenmärkte

Polen 0,1 % Europa

Portugal 0,1 % Europa

Katar 0,1 % Sonstige Länder

Türkei 0,1 % Schwellenmärkte

Vereinigte Arabische

Emirate 0,1 % Schwellenmärkte


Gesamt: 100 %


Quelle: Vanguard, Fondsmerkmale zum FTSE All-World UCITS ETF, Stand: März 2020, Internetseite www.de.vanguard




Regionengewichtung im Vanguard FTSE All-World UCITS ETF


Region Gewichtung

Nordamerika 57,9 %

Europa 18,1 %

Pazifik 13,0 %

Schwellenmärkte 10,4 %

Sonstige Länder 0,4 %

Naher Osten 0,2 %


Gesamt: 100 %


Quelle: s. o.



Wie Sie sehen, sind Sie mit Ihrem Sparplan-ETF weltweit "unterwegs". Bei dieser Streuung wird auch unmissverständlich klar, dass das, was viele Anleger und die Presse bis heute stark beschäftigt, Ihnen absolut gleichgültig sein kann: Der Wirecard-Skandal. Der Untergang eines Unternehmens und das Verschwinden von der Kursliste spielt bei dieser breiten globalen Streuung so gut wie keine Rolle. Das ist doch beruhigend und nichts anderes als die hochwillkommene Wirkung der Diversifikation.


Jetzt werfen wir einen Blick auf die Entwicklung des im Sparplan angelegten Geldes. Dazu sind Annahmen zu treffen:


  • Sparrate: Sie entscheiden sich, jeden Monat 200.- Euro anzulegen. Die Gebühr je Sparrate beträgt 1,5 %. Demnach werden nach dem Abzug der Gebühren für jeweils 197.-Euro Anteile des ETF gekauft.


  • Dauer der Ansparphase: Sie beabsichtigen, 20 Jahre zu sparen um z. B. Ihre Altersvorsorge aufzubessern.


  • Erwartete Rendite: Hier wird die langfristig zu erwartende reale Durchschnittsrendite in Höhe von 6 % angenommen. Nach allem was wir heute wissen, kann das als realistische Größe angesehen werden. Weitere Erläuterungen dazu finden Sie in dem Blog-Beitrag "Vermögensbildung mit ETFs - von welchen Renditen und Risiken können Sie ausgehen?"


Mit diesen Annahmen können Sie jetzt mühelos den Vermögenswert berechnen, der am Ende der Ansparphase zu erwarten ist. Verwenden Sie dazu einen Zinsrechner. Solche stehen im Internet kostenlos zur Verfügung. Empfehlenswert ist beispielsweise der Rechner auf der Website www.zinsen-berechnen.de. .

Verwenden Sie dort den "Sparrechner für regelmäßige Sparraten" und geben Sie die Werte wie folgt ein:


Anfangskapital: 0,00 Euro

Sparrate: 197,00 Euro

Sparintervall: monatlich

Einzahlungsart: nachschüssig

Zinssatz: 6 %

Zinsperiode: jährlich

Zinseszins: ja, Zinsansammlung

Ansparzeit: 20 Jahre



Nach einem Klick auf "Berechnen" ergeben sich folgende Werte:


Das erzielte Endkapital inkl. Zinsen beträgt: 89.352,57 Euro


Einzahlungen gesamt: 47.280,00 Euro

(240 monatliche Sparraten)


Zinsen gesamt: 42.072,57 Euro


Der Begriff "Zinsen" steht hier für die Renditen Ihres Aktien-ETF.


Die Grafik zeigt deutlich, wie sich der Zinseszinseffekt bei dieser Rendite voll entfalten kann. Der daraus entstehende Kapitalzuwachs in Höhe von 42.072,57 Euro kommt aus dem angesparten Vermögensbestand und macht nahezu die Hälfte des Endkapitals aus.



Die Zahlen sprechen für sich. Verschaffen Sie sich Anschauung für derartige Entwicklungen, indem Sie alternative Szenarien durchrechnen.












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